Ihr ganzes Leben ist besonders: Schmetterlinge durchlaufen verschiedene Stufen der Verwandlung – die Metamorphose. Aus Eiern entwickeln sich Raupen, die nicht fliegen können und deren einziges Ziel es ist, möglichst viel zu fressen – hauptsächlich Pflanzenblätter. Dabei wachsen sie schnell und wechseln ihre Haut oft mehrfach gegen eine größere. Irgendwann bildet sich eine festere Hülle, die sogenannte Puppe, und darin findet eine der erstaunlichsten Veränderungen des Tierreichs statt: Den kriechenden Vielfraßen wachsen Flügel und sie schlüpfen nach einiger Zeit als flugfähige, zum Teil farbenprächtig schillernde Falter und beginnen ihr Leben als Bestäuberinsekt.

Fast alle Schmetterlinge ernähren sich von Blütennektar, den sie über einen Saugrüssel aufnehmen. Die Länge des Rüssels ist je nach Art unterschiedlich und in Ruhestellung unter dem Kopf eingerollt. Den längsten bekannten Rüssel hat mit stolzen 28 Zentimetern eine subtropische Schwärmerart. Er dient dazu, Nektar aus besonders engen, langen Blütenhälsen bestimmter Orchideen zu saugen.

Aber auch unsere heimischen Schmetterlinge nehmen unter den Bestäuberinsekten aufgrund ihrer Saugrüssel eine Spezialistenrolle ein. Verschiedene Pflanzenarten warten mit tiefen Blütenkelchen in Gärten, auf Wiesen, am Waldrand, in Mooren oder im Gebirge auf Schmetterlinge mit ihren Rüsseln – oft nur auf eine einzige, ganz bestimmte Art. So tragen Schmetterlinge entscheidend zum Erhalt und der Verbreitung der Artenvielfalt im Pflanzenreich bei.

Die Metamorphose hat drei Stadien: von der Raupe über die Puppe bis hin zum fertigen Schmetterling.

Sie selbst sind ebenfalls besonders vielfältig: Weltweit sind 160.000, in Mitteleuropa davon 4.000 Arten, bekannt. Jedes Jahr werden noch immer rund 700 neue Arten entdeckt. Etwa 3.700 davon sind auch in Deutschland anzutreffen – theoretisch, denn die Lebensräume der schön anzusehenden Bestäuberinsekten schwinden. Sei es durch den Einsatz von Pestiziden, durch Flächenversiegelungen, Waldrodungen, Veränderung von Flussläufen oder den Klimawandel allgemein.

Mit wenigen Mitteln kann aber jeder Garten- und Balkonbesitzer gegensteuern – legen Sie einfach ein Wildblumenbeet an – am besten gedeihen diese auf nährstoffarmen, mageren Böden. Es gibt aber auch spezielle Mischungen für nährstoffreichere Böden. Und wo Sie säen, das spielt keine Rolle: am Boden, in Kübeln, Blumentöpfen oder Blumenkästen auf dem Balkon – die Schmetterlinge werden ihren Weg finden.

Anders als im Garten werden Schmetterlinge auf Balkonen nicht dauerhaft einziehen, das Angebot dort aber als Raststation nutzen. Duftende Wildblumen im Kasten oder Topf und insektenfreundliche Kräuter werden zum willkommenen Snack für zwischendurch, Kletterpflanzen zum Ruheplatz mit ebenfalls reichlich Nahrung während der Blühzeit. Der Fachhandel berät und bietet Saatgut an, mit dem Sie die Tiere anlocken können. Verwandeln Sie Ihren Garten oder Balkon zu einer Oase für Schmetterlinge und erfreuen Sie sich am Anblick tanzender, bunter Falter!

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