Der Steinkauz brütet als charakteristischer Höhlenbrüter gern in alten, knorrigen Obstbäumen. Mit nur 25 cm Körpergröße gehört er zu den kleinen Eulenvögeln und steht leider seit über 10 Jahren auf der „Roten Liste“, der vom Aussterben bedrohten Arten. Für ihn sind der Schutz und Erhalt von Streuobstwiesen daher überlebenswichtig.

Der Steinkauz, wie er in einer typischen Baumhöhle Ausschau hält.

Viele Tierarten nutzen Baumhöhlen, die sich überall, oft auch an älteren Obstbäumen und Totholz der Streuobstwiese, finden. Der Wert von Baumhöhlen geht weit über die Funktion einer Behausung hinaus und ist in jeder Hinsicht ein Hotspot der Artenvielfalt.

Eine Höhlenöffnung sagt noch nichts über die Größe des dahinterliegenden Hohlraums aus. Besonders eine kleine Öffnung bietet Bewohnern Schutz vor Kälteverlust und Fressfeinden. In den Höhlen wechseln sich bewohnende Arten ab. Ist eine Höhle zum Beispiel durch Vogelkot stark aufgefüllt, wird sie zunächst unbewohnbar – scheinbar. Denn nun ziehen Larven verschiedener Fliegen und Käfer ein. Sie sorgen zusammen mit Pilzen für einen zügigen Abbau der Hinterlassenschaften und für klare Verhältnisse – es entsteht neuer Platz für die nächsten, größeren Bewohner.

Um überhaupt eine Baumhöhle zu bekommen, muss in aller Regel zunächst gebaut werden. Das macht der Specht – die einzige Vogelart, die Höhlen in gesundes und hartes Holz bauen kann. In Deutschland gibt es einige Arten, von denen die bekanntesten die Bunt-, Schwarz- und Grünspechte sind. Ihre Höhlen werden noch lange von vielen anderen Tierarten genutzt. Neben Vögeln auch durch den Siebenschläfer, der sich zum Überwintern in der Regel eine eigene Erdhöhle gräbt, eine vorhandene Baumhöhle aber nicht verschmäht.

Im Laufe der Zeit verändern sich Baumhöhlen. Durch angesaugtes Wasser aus den Wurzeln, aber auch durch Körpertemperatur und Atemluft bewohnender Tiere sind Baumhöhlen immer feucht. Dies führt zu fortschreitender Vermoderung, von der unter anderem eine Unzahl von Käferarten, anderen Klein- und Kleinsttieren sowie Bakterien oder Pilze profitieren. Die Höhlen erweitern sich und werden früher oder später von Vertretern der verschiedensten Tiergruppen besiedelt.

Viele staatenbildende Insekten, wie Bienen, Hornissen sowie verschiedene Wespenarten, Ameisen, diverse Eulen, Nager und Fledermäuse ziehen gerne ein.

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