Rosenkäfer kommen in ganz Deutschland vor und sind eine besonders geschützte Art. Man kann sie von April bis September auf blütenreichen Wiesen, an Waldrändern und in Gärten finden. Die auch „Goldglänzender Rosenkäfer“ genannte Art ernährt sich auch von Nektar und ist als Bestäuberinsekt von Bedeutung.
Etwa jedes vierte Tier der Erde ist ein Käfer. Mit über 350.000 bekannten Arten sind sie die größte Tiergruppe überhaupt. Käfer haben sich im Laufe der Evolution extrem spezialisiert und gehören vermutlich zu den Pionieren der Pflanzenbestäubung – 270 Millionen Jahre zählen die ältesten fossilen Funde.
Käfer leben im Wasser, an Land, bewohnen Wüsten, heiße und kalte Gegenden. Sie haben besondere Strategien entwickelt, die das Erobern spezieller Lebensräume ermöglichen und können unter anderem fliegen, schwimmen, laufen und graben. Die meisten Käfer sind Vegetarier, einige jedoch leben räuberisch und ernähren sich von anderen Tieren und Larven oder von Aas oder Dung.
Das Aussehen der Käfer ist vielfältig: Der kleinste ist nur 0,25 Millimeter lang, der größte kann eine Körperlänge von 17 Zentimetern erreichen und bis zu 100 Gramm wiegen. Es gibt alle möglichen Formen und Farben – Käfer mit grellen Warnfarben, in Tarnfarben, dezenten Braun- und Schwarztönen bis hin zu Wüstenkäfern, deren weiße Panzerung die Hitze abweist. Viele Arten können fliegen, einige unterirdisch lebende haben keine Augen. Und bei manchen Arten wie dem Hirschkäfer haben sich die Oberkiefer zu beeindruckenden Kampfwerkzeugen umgebildet.
Bei der Partnerwahl gibt es viele Strategien. Die wichtigste Rolle spielt dabei der Geruchssinn, denn die Männchen nehmen mit ihren Fühlern Pheromone wahr, die von den Weibchen verströmt werden. Die auffälligste Methode der Partnersuche kann man beobachten, wenn Glühwürmchen durch die laue Nachtluft tanzen und Licht erzeugen. Nach der Paarung schlüpfen, ähnlich wie bei Schmetterlingen, Larven aus den Eiern, die viel fressen, sich mehrmals häuten und verpuppen. In diesem Zustand baut sich die Larve vollständig zum Käfer um und schlüpft schließlich.
Manche Käfer üben eine besondere Faszination auf Menschen aus. Als Sinnbild für die Entstehung des Lebens war es im alten Ägypten der als heilig geltende Pillendreher oder „Skarabäus“. Bei uns gelten Marienkäfer als Glückskäfer.
Manche Käferarten zeigen Fähigkeiten, die sich die Menschen zum Vorbild nehmen. Zum Beispiel werden in besonders trockenen Gebieten der Erde morgens Netze aufgestellt, um Trinkwasser zu gewinnen – der Nebeltrinker-Käfer der afrikanischen Namibwüste macht es vor: Er stellt sich in der Dämmerung auf, um Morgentau abzufangen, der in Tröpfchen entlang des Körpers direkt in seinen Mund fließt. Ein anderes Beispiel ist der schwarze Kiefernprachtkäfer – seine Vorliebe für Waldbrände brachte Wissenschaftler der Universität Bonn auf die Idee, den Infrarotsinn des Käfers technisch nachzubauen, um eine neuartige Messmethode für Infrarotstrahlung zu entwickeln. Bislang unerreicht ist die Fähigkeit der Glühwürmchen, Licht mit einem vergleichbar hohen Wirkungsgrad zu erzeugen.
Die faszinierende Welt der Käfer ist eine Offenbarung der Artenvielfalt und gleichzeitig eine Mahnung an uns, dieses Gesamtwunder der Evolution in all seinen Ausprägungen zu bewahren.